Jan's Boston Diary

Thursday, December 23, 2004

Krankenversicherung - II

Nach der Freude ueber die komplette Kostenuebernahme der Krankenversicherung durch den Arbeitgeber, stellt sich die finanzielle Ernuechterung angesichts der in im amerikanischen System ueblichen Zuzahlungen ein. Das System ist - wie vieles in den USA - einfach marktwirtschaftlich orientiert. Soziale Abfederungskomponenten fuer Familien und Kinder gibt es praktisch nicht (sondern eher an anderer Stelle wie dem Steuersystem).

Eine Praxisgebuehr gibt es wie in Deutschland - allerdings zahlt man $15 pro Besuch (statt 10 Euro pro Quartal). Bei Rezepten zahlt man $10 - $35 dazu. Ein Krankenhausbesuch schlaegt mit $250 zu Buche. Beim Zahnarzt zahlt man fuer jede Art von Fuellung ($8 - $35). Das Ziehen von Zaehnen (hier lustigerweise "Extraction" genannt) ist mit $11 vergleichsweise billig. Der Augenarzt ist grundsaetzlich nicht im Versicherungspaket enthalten und muss als Zusatzversicherung abgeschlossen werden. Auch bei den Zaehnen gibt es solche Zusatzversicherungen - ein Grundpaket ist aber inklusive (sofern man einen Zahnarzt findet, der die bei Zahnaerzten unbeliebte Grundversicherung akzeptiert).

Man wird sich also den Besuch bei Arzt gut ueberlegen. Richtig teuer wird das fuer Familien mit Kindern (i.e. die Gebuehr pro Arztbesuch). Zwei meiner 3 Kinder sind Brillentraeger (diese Schmerzen) ...

Sunday, December 19, 2004

Krankenversicherung - I

Als naechstes groesseres Projekt steht in den USA nun fuer uns die Krankenversicherung an. Da es hier recht deutliche Unterschiede zu Deutschland gibt, will ich dem Thema in den naechsten Tagen mal ein paar Eintraege widmen.

Wichtigster Unterschied ist, dass es in den USA keine gesetzliche Krankenversicherung gibt. Jeder muss sich selbst um seine Versicherung kuemmern. Das ist aber nicht so schlimm wie es sich anhoert, da in den allermeisten Faellen ein Versicherungspaket vom Arbeitgeber angeboten wird. Ist dies der Fall, teilen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber wie in Deutschland die Kosten der Krankenversichung. Interessanterweise, traegt der Arbeitgeber in den USA normalerweise den groesseren Anteil (i.e. 80% - 100%). Soviel also zu den angeblich so hohen Lohnnebenkosten in Deutschland. Weil wir einen besonders netten Arbeitgeber haben, zahlen wir im ersten Jahr gar nichts selbst (die Firma zahlt 100%).

Das hoerte sich auch fuer uns zu gut an, um es zu glauben. In der Realitaet sieht das dann auch nicht mehr ganz so rosig aus - dazu aber mehr in den naechsten Tagen ...